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VERSCHIEDENES

Nachdenkliches

Die Feuerwehren am Aushungern?
Erschaffung des Feuerwehrmannes
Am seidenen Faden
Die Feuerwehr ist da
Gedanken eines Feuerwehrmannes
Die Idioten von der Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen
Tod der Unschuldigen


   „Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.“   

Friedrich von Schiller aus „Das Lied von der Glocke“

Die Feuerwehren am Aushungern?

"Retten, löschen, bergen, schützen", so lautet ein Wahlspruch der Feuerwehren, und diese vier Worte umschreiben auch ganz treffend deren Aufgaben bzw. die Erwartungen, welche in unsere Feuerwehren gesetzt sind.

Die Spezialisten der Freiwilligen Feuerwehren müssen nach einer Alarmierung sofort am Ort des Geschehens sein, sie müssen natürlich dort selbst schnellstens Hilfe leisten. Wenn möglich sollen sie auch gleich alle Spuren der Katastrophe beseitigen und dabei dürfen selbstverständlich keine Fehler passieren - dies alles setzt man als Betroffener oder Außenstehender (Zuschauer?) natürlich voraus, denn dafür sind die tapferen Helden der Feuerwehren schließlich da...

Nur - ganz so einfach ist die Sache dann nicht, denn um im Ernstfall so helfen zu können, wie es erwartet wird, müssen mindestens zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Personal
Das Personal - Hier gleich eines vorweg: Bei den meisten Feuerwehrmitgliedern handelt es sich keineswegs um hochbezahlte Profis. Die Männer (und Frauen) der Feuerwehren versehen ihren Dienst am Nächsten ehrenamtlich, d.h. ohne jegliche Bezahlung. Für ihre Aus- und Weiterbildung und den Besuch von Spezialkursen müssen sie Urlaub nehmen, die notwendigen Übungen zur Erhaltung bzw. Verbesserung des Ausbildungsstandes finden in ihrer Freizeit statt. Oder die Einsätze: Zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit zu sein, jede Krisensituation unter teilweise enormen psychischen Druck meistern. Oft sind dabei auch schwere und sehr gefährliche Arbeiten durchzuführen.

2. Ausrüstung
Die Feuerwehrausrüstung: Hierbei handelt es sich um Fahrzeuge und Geräte, welche die technischen Voraussetzungen für alle möglichen Hilfeleistungen schaffen. Da zur Herstellung dieser Ausrüstung naturgemäß nur hochwertiges Material verwendet werden kann und auch eine lange Stabilität und Haltbarkeit unter schwierigsten Einsatzbedingungen verlangt wird, ist sie auch relativ teuer. Und genau hier beginnt es, kritisch zu werden.

Mehr Aufgaben - weniger Geld
Obwohl die Aufgabenstellungen an die Feuerwehren immer umfangreicher werden, gibt es zur Beschaffung der dafür notwendigen Geräte und vor allem Fahrzeuge nicht genügend finanzielle Mittel. Sicher, einige Feuerwehren wurden in letzter Zeit mit modernsten Fahrzeugen ausgestattet, aber sehr viele Feuerwehren müssen noch mit zum Teil komplett veralteten und zu schwach motorisierten Fahrzeugen vorlieb nehmen. Konnten sie früher nach 15 Jahren um einen Ersatz ansuchen, so wurde diese Frist nun auf 20 Jahre hinaufgesetzt. Dies brachte natürlich schon so manche Probleme mit sich. Aber durch den chronischen Geldmangel kam es dazu, daß die "Altersgrenze" für Feuerwehrfahrzeuge nun auf ganze 25 Jahre erweitert wurde. Das heißt: Es muß ein Vierteljahrhundert Dienst versehen, bevor es durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden kann, sofern die finanziellen Mittel dafür vorhanden sind; schließlich leiden auch die Gemeinden selbst immer mehr unter dem finanziellen Notstand.

Die für diesen Missstand Verantwortlichen sind aufgerufen, schnellstens eine positive Wende herbeizuführen und alle Feuerwehren mit entsprechenden Fahrzeugen und Geräten auszustatten. Es ist nämlich schlicht und einfach falsch, immer nur damit zu argumentieren, es koste zu viel. Man kann nicht einerseits verlangen, die Feuerwehren müssen alles können (auch der Katastrophenschutz ist hier integriert) und sie andererseits aushungern. Und überhaupt: Es ist geradezu beschämend, wenn von den zuständigen Stellen immer nur die Kostenfrage in den Vordergrund gestellt wird und gleichzeitig gerne übersehen wird, daß alle Feuerwehrmitglieder ihren oft sehr gefährlichen und anstrengenden Dienst zum Wohle der Allgemeinheit selbstlos und gratis versehen. Noch dazu leistet die Feuerwehr als "Mädchen für alles" des öfteren Arbeiten, die gar nicht zu ihren Aufgaben zählen. Außerdem müsste die Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten den Einsatz aller Mittel rechtfertigen.

Viel Leistung um wenig Geld?
Feuerwehren, die alles leisten, aber nichts kosten - ein fataler Trugschluss, der sich bei den alltäglichen Einsätzen für die Betroffenen (Opfer) katastrophal auswirken würde.

Heinz Zotter, St. Pankraz - KEIN Feuerwehrmitglied!

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Die Erschaffung des Feuerwehrmannes

Als der liebe Gott den Feuerwehrmann schuf, machte er bereits den sechsten Tag Überstunden. Da erschien ein Engel und sagte: "Herr, Ihr bastelt aber lange an dieser Figur!"

Der liebe Gott sprach: "Hast Du die speziellen Wünsche auf der Bestellung nicht gesehen? Er soll pflegeleicht, aber nicht aus Plastik sein; er soll Nerven wie Drahtseile haben und ein offenes Ohr für alle und ein dickes Fell, aber nicht zu dick, dass er auch im Einsatzanzug in einem Golf Platz hat. Er soll einen Rücken haben, auf dem sich alles abladen lässt und er soll in einer überwiegend gebückten Haltung leben und arbeiten können. Sein Zuspruch soll alles heilen können, vom kaputten Auto bis hin zur verletzten Katze auf dem Baum; er soll sechs Paar Hände haben. Und Feuer löschen soll er können."

Da schüttelte der Engel den Kopf und sagte: "Sechs Paar Hände, das wird es kaum geben!"

"Die Hände machen mir keine Kopfschmerzen", sagte der liebe Gott, "aber die vier Paar Augen, die ein Feuerwehrmann haben soll."

"Gehören die denn zum Standardmodell?" fragte der Engel.

Der liebe Gott nickte: "Ein Paar das durch geschlossene Türen blickt, während er fragt: Was macht Ihr denn da drüben, obwohl er es längst weiß. Ein zweites Paar im Hinterkopf mit dem er sieht, was er nicht sehen soll, aber wissen muss. Und natürlich noch die zwei Augen nach vorne aus denen er den Bürger, der sich unmöglich benimmt, ansieht und die trotzdem sagen: Ich verstehe Dich und mag Dich, ohne dass er ein einziges Wort spricht. Und dann noch die Augen, mit denen er ständig die Stimmung seiner Vorgesetzten beobachten kann."

"Oh Herr" sagte der Engel und zupfte ihn sanft am Ärmel, "geht schlafen und macht morgen weiter!"

"Ich kann nicht!" sagte der liebe Gott, "denn ich bin nahe daran, etwas zu schaffen, das mir einigermaßen ähnelt. Es ist mir bereits gelungen, dass er sich von selbst heilt, wenn er krank ist; dass er an die 30 Kameraden mit einem winzigen Geburtstagskuchen zufrieden stellt: dass er einen Sechzehnjährigen dazu bringen kann, an der Tankstelle nicht zu rauchen und einen Neunzehnjährigen davon überzeugen kann, dass Alkohol und Autofahren nicht zusammenpassen. Außerdem kann er 20 Minuten überleben, ohne zu atmen. Daneben scheint es mir gelungen zu sein, ihn zu überzeugen, dass der Dienst in der Feuerwehr etwas schönes ist, eine echte Dienstleistung eben, und er in der Lage ist, alle Ungerechtigkeiten klaglos zu dulden."

Der Engel ging langsam um das Modell des Feuerwehrmannes herum und betrachtete es aufmerksam von allen Seiten.

"Zu weich" seufzte er.

"Aber unerhört zäh" sagte der liebe Gott energisch.

"Du glaubst gar nicht, was mein Feuerwehrmann alles aushalten kann!"

"Kann er denken?"

"Nicht nur denken, sondern sogar urteilen und beurteilen, wenn er in der Hierarchie
aufsteigt und Kompromisse schließen" sagte der liebe Gott, "und vergessen kann er auch!"

Schließlich beugte sich der Engel vor und fuhr mit einem Finger über die Wange des Modells.

"Da ist ein Leck" sagte er, "Ich habe Euch ja gesagt, Ihr versucht, zuviel in das Modell hineinzupacken, deshalb geht die Hülle nicht zu."

"Das ist kein Leck" sagte der liebe Gott, "das ist eine Träne."

"Wofür ist sie?" fragte der Engel.

"Sie fließt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz und Verlassenheit."

"Ihr seid ein Genie!" sagte der Engel.

Da lehnte sich der liebe Gott versonnen zurück und sagte: "Die Träne, das ist das Überlaufventil."

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Am seidenen Faden

Besonders Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren wollen wir die Lektüre dieser Geschichte sehr empfehlen. Denn auf diese entfallen nicht weniger als 48 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Die häufigste Unfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit; bei einem Drittel aller Fälle ist Alkohol im Spiel. An einem Freitag ereignen sich statistisch gesehen die meisten Unfälle mit Sachschäden, "todsicher" - im traurigsten Sinne des Wortes - ist man an einem Samstag zwischen 15 und 21 Uhr unterwegs. Wie starb "Friedrich"? Der "Hauptdarsteller" heißt Friedrich, doch genauso gut könnte er anders heißen - vielleicht genauso wie ...?

Sekunde Null Friedrich fährt 90 km/h. Sein Auto wiegt 1.200 kg. Bei diesem Tempo stecken im Auto 38.226 kg Translationsenergie (nach vorne in Fahrtrichtung strebende Wucht). Das entspricht der Wucht einer aus 2.000 Meter Höhe abgeworfenen 250 kg Bombe, die mit einer Kraft (Gewicht) von 100 bis 300 Megapond (1 Megapond=1.000 kg) auf hartes Pflaster knallen würde. Friedrich tut von sich aus noch 2.230 kg Energie hinzu, weil er 70 kg wiegt und auch 90 km/h fährt. Soeben fährt er gegen einen Baum.

Sekunde 0,1 Das Zehntel einer Sekunde ist vorbei. Stoßstange und Kühlergrill sind eingedrückt, die Motorhaube beginnt sich zu kräuseln. Der Wagen hat etwa 5 km/h an Fahrt verloren. Friedrich fühlt sich deutlich nach vorne gedrängt. Neben seinem Gewicht, das mit 70 kg im Polster sitzt, hat er nun auch ein Gewicht nach vorne von 170 kg. Friedrich macht die Beine steif, um dieser Neuigkeit im wörtlichen Sinn entgegenzutreten. Und er drückt gegen das Lenkrad, damit es ihn nicht aus dem Sitz hebt. Mit den Beinen stemmt er rund 156 kg ab, mit den Armen stemmt er auch so 30 bis 35 kg. Er hätte nie geglaubt, dass er so stark ist, aber es gelang ihm, noch sitzen zu bleiben.

Da kommt der zweite harte Stoß. Noch ehe er sich besinnen kann, ist sie vorbei, die Sekunde 0,2 Die etwas härteren Teile des Fahrzeuges, Radaufhängung und Kühler, sind soeben am Baum angekommen; die Verbindungen mit dem Wagen reißen ab, denn der übrige Wagen fährt noch sehr schnell, insbesondere hinten mit dem Kofferraum. Friedrich fühlt jetzt einen mächtigen Schlag auf den Beinen, denn der Teil des Wagens, gegen den er sich mit den Füßen stemmt, wurde soeben auf etwa 60 km/h abgebremst. Mit den Beinen stemmt er 350 bis 420 kg ab. Wollte er jetzt noch sitzen bleiben, müsste er mit den Armen 220 kg am Lenkrad abstemmen, aber das schafft er doch nicht. Seine Kniegelenke geben nach, sie brechen einfach knirschend oder springen aus dem Gelenk. Und deutlich spürbare Gewalt zieht ihn mit seinem Gewicht von rund 140 kg auf einer Kreisbahn nach oben in die Ecke der Sonnenblende. Alles in allem verteilt Friedrich zurzeit insgesamt 413 kg Eigengewicht auf seine Gliedmaßen.

Sekunde 0,3 Friedrich hat jetzt ein etwas leichteres Schicksal: Er ist mit Fliegen beschäftigt, er ist noch unterwegs zu den Hindernissen. Seine gebrochenen Knie kleben am Armaturenbrett, mit den Händen hält er fest das Lenkrad, das sich unter seinem Griff elastisch biegt, und ihn um weitere 5 km/h abbremst.

Sekunde 0,4 Friedrich ist noch immer unterwegs, sein Becken stößt gegen den Lenkradkranz. Friedrich ist in diesem Moment nur etwa 100 kg schwer. Die Lenksäule biegt sich unmerklich nach oben. Da kommt der furchtbare Moment, indem der schwerste und stabilste Teil des Wagens, der Motor, an den Baum kracht.

Sekunde 0,5 ist soeben vorbei. Motor und Friedrich stehen still. Nur der Kofferraum fährt noch mit 50 oder 60 km/h. Die Seitenwände des Wagens überholen sich selbst. Die Hinterräder bäumen sich hoch auf, zwei drei Meter hoch. Aber der Wagen interessiert uns jetzt nicht: Was ist mit Friedrich in dieser Zeit passiert? Friedrich kam im Verlauf einer Zehntelsekunde zum Stillstand. Sein Gewicht wuchs auf 973 kg an. Mit dieser erbarmungslosen Gewalt wurde er auf die Lenksäule geschleudert. Das Lenkrad, an dem er sich noch immer fest hielt, brach unter dieser Stoßkraft zusammen wie ein morsches Brezel. Mit der Kraft von rund 870 bis 920 kg (je nach Stärke des Volants) dringt die Lenksäule als stumpfe Lanze in seine Brust. Gleichzeitig rammt der Kopf mit einem betäubenden Schlag die Windschutzscheibe. Hätte sich Friedrich nicht mit so übermenschlicher Kraft am Lenkrad fest gehalten, dann würde er vielleicht auch 1.300 kg schwer geworden sein, in diesem Moment. Und dabei wären ihm die festgeschnürten Schuhe von den Füßen geflogen.

Noch eine oder zwei Zehntelsekunden, dann ist Friedrich tot.

Nach sieben Zehntelsekunden steht der Wagen still. Das Unglück ist vorbei. Sagen sie einmal "einundzwanzig" das ist eine Sekunde. Und nun sagen sie "zwanzig": Das ist die Zeit in die Ewigkeit für Friedrich gewesen...

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Die Feuerwehr ist da

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Ich wünschte Du könntest ....
Gedanken eines Feuerwehrmannes

Ich wünschte, du könntest den Kummer des Geschäftsmannes sehen, als sein Lebenswerk in Flammen aufging oder die Familie, die nach Hause kam, nur um ihr Haus und ihre Habseligkeiten beschädigt oder sogar zerstört vorzufinden.

Ich wünschte, du könntest fühlen, wie es ist, ein brennendes Schlafzimmer nach eingeschlossenen Kindern abzusuchen; die Flammen schlagen über deinen Kopf hinweg, während des Kriechens schmerzen deine Handflächen und Knie, der Fußboden gibt unter deinem Gewicht nach, wenn die Küche unter dir zu brennen anfängt.

Ich wünschte du könntest die Furcht in den Augen einer Ehefrau um 3 Uhr morgens sehen, wenn ich ihrem 40 Jahre altem Ehemann den Puls fühle und keinen finde, ich beginne mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, hoffe wider besseres Wissen ihn zurückzuholen, aber ich weiß, dass es zu spät ist. Aber seiner Frau und seiner Familie muss ich das Gefühl geben, dass alles Mögliche getan wurde.

Ich wünschte, du könntest den unvergleichlichen Geruch von brennenden Isolierungen, den Geschmack von Ruß auf deinen Schleimhäuten, das Gefühl der intensiven Hitze, die durch deine Ausrüstung dringt, das Geräusch der lodernden Flammen und die Beklemmung absolut nichts durch diesen dichten Rauch zu sehen, nachempfinden - "Sensationen, an die ich mich zu sehr gewöhnt habe, mit denen ich zu sehr vertraut geworden bin."

Ich wünschte, du könntest verstehen, wie es ist, am Morgen zur Schule oder zur Arbeit zu gehen, nachdem du den Großteil der Nacht, heiß und wieder nass durchgeschwitzt, bei einem Großfeuer verbracht hast.

Ich wünschte, du könntest meine Gedanken lesen, wenn ich zu einem entstehenden Feuer gerufen werde, "Ist es ein falscher Alarm oder ein fortgeschrittenes, atmendes Feuer? Wie ist das Gebäude konstruiert? Welche Gefahren erwarten mich? Sind Menschen eingeschlossen?"

Ich wünschte, du könntest in der Notaufnahme dabei sein, wenn der Arzt das hübsche 5 Jahre alte Mädchen für tot erklärt, nachdem ich es zuvor 25 Minuten lang versucht habe am Leben zu halten; sie wird nie zu ihrem ersten Date gehen können oder jemals wieder die Worte "Ich liebe dich, Mama" sagen können.

Ich wünschte du könntest die Frustration im Führerhaus des Löschfahrzeuges fühlen, der Maschinist drückt seinen Fuß fest auf die Bremse, mein Daumen drückt wieder und wieder den Schalter des Presslufthorns, wenn du dir vergeblich versuchst Vorfahrt an einer vorfahrtberechtigten Kreuzung zu verschaffen oder im dichten Verkehrsstau. Wenn du uns brauchst, wann auch immer es ist, deine ersten Worte nach unserem Eintreffen werden sein: "Es hat fast eine Ewigkeit gedauert bis ihr hier wart!"

Ich wünschte, du könntest meine Gedanken lesen, wenn ich helfe, eine junge Frau aus den zertrümmerten Resten ihres Wagens zu ziehen, "Was wäre, wenn es meine Schwester, meine Freundin oder eine Bekannte ist? Wie werden ihre Eltern reagieren, wenn vor ihrer Tür ein Polizist steht, der seine Mütze in den Händen hält?"

Ich wünschte, du könntest wissen, wies es sich anfühlt nach Hause zu kommen, meine Eltern und Familie zu begrüßen, aber nicht das Herz zu haben ihnen zu erzählen, dass ich beinahe von meinem letzten Einsatz nicht zurückgekommen wäre.

Ich wünschte, du könntest die physische, emotionale und mentale Belastung von stechengelassenem Essen, verlorenem Schlaf und verpasster Freizeit vorstellen, zusammen mit all den Tragödien, die meine Augen gesehen haben.

Ich wünschte, du könntest verstehen, wie es ist, einen kleinen Jungen auf deinem Arm zu tragen, der fragt, "Ist meine Mama O.K.?", und es ist dir unmöglich, ihm in die Augen zu schauen, ohne dass dir die Tränen in die Augen steigen und weißt nicht, was du sagen sollst. Oder wie es ist, einen alten Freund zurückzuhalten, der mit ansehen muss, wie sein bester Kumpel in den Rettungswagen getragen wird, und du weißt genau, dass er nicht angeschnallt war.

Solange du dieses Leben nicht durchgemacht hast, wirst du niemals wirklich verstehen oder einschätzen können, wer ich bin, was wir sind oder was unsere Arbeit wirklich bedeutet.

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Die Idioten von der Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen

Stellen Sie sich bitte einmal vor, daß Sie an einer Hauptverkehrsstraße wohnen. Nachts um drei Uhr fährt mit Tatü Tata und Radau- die Feuerwehr, der Rettungsdienst, das technische Hilfswerk oder eine der anderen Hilfsorganisationen mit ihren größtenteils freiwilligen und somit "unbezahlbaren" Helfern an Ihrem Haus vorbei. Sie werden sofort wach und denken eventuell...

... "Hoffentlich kommen die noch rechtzeitig?"

oder

..."Na ja, nach §35 StVO muß der Fahrer ja mit

Blaulicht und Martinshorn fahren"

oder (am wahrscheinlichsten)

..."Müssen diese Idioten wieder so einen Krach machen?"

Aber haben Sie auch schon einmal daran gedacht, dass diese Idioten vor fünf Minuten noch genauso friedlich in ihrem Bett schlummerten wie Sie?

Dass diese Idioten auch um sechs Uhr früh wieder raus müssen, wie Sie?

Dass diese Idioten, wenn sie nach zwei oder drei Stunden wieder ins Bett fallen sowieso nicht mehr schlafen können, weil man halt nicht so gut schläft, wenn man gerade einen Menschen aus einem brennenden Haus oder verunfallten Fahrzeug gerettet hat?

Aber wahrscheinlich werden Sie gar nicht wach, weil unsere Fahrer aus Rücksicht auf Sie trotz § 35 StVO das Martinshorn auslassen, oder weil Sie nicht an einer Hauptverkehrsstraße wohnen. Dann haben Sie eben Glück und brauchen sich nicht über die "Idioten" von der Feuerwehr, dem Rettungsdienst, dem THW oder von den anderen Hilfsorganisationen aufregen.
... außerdem denken die inzwischen schon selbst:

"Warum mache ich IDIOT das eigentlich???"

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Tod der Unschuldigen

Ich ging zu einer Party, Mama,
ich erinnerte mich, was Du sagtest.
Du ermahntest mich, nicht zu trinken, Mama,
also trank ich Soda stattdessen.
Ich fühlte mich richtig stolz, Mama,
so wie Du es mir vorausgesagt hattest.

Ich habe nicht getrunken, um dann zu fahren, Mama,
obwohl mir die anderen sagten, es sei nichts dabei.
Ich weiß, ich tat das Richtige, Mama,
ich weiß, Du hast immer recht.

Nun ist die Party zuende, Mama,
und alle fahren sie fort.
Als ich in meinen Wagen stieg, Mama,
wusste ich, ich würde rasch nach Hause fahren,
weil Du mich so erzogen hast,
verantwortungsbewusst und lieb.

Ich fuhr also los, Mama,
aber als ich auf die Straße auffuhr,
sah mich der andere Wagen nicht, Mama,
er fuhr einfach über mich drüber.
Als ich lag auf dem Asphalt, Mama,
hörte ich den Polizisten sagen,
"Der andere Typ war betrunken", Mama,
Und nun bin ich es, die bezahlen wird.

Ich liege hier sterbend, Mama...
Ich wünsche Du wärst bald hier.
Wie konnte das geschehen, Mama?
Mein Leben zerplatzte wie ein Ballon.
Überall um mich ist Blut, Mama,
das meiste davon ist meins.

Ich höre den Arzt sagen, Mama
bald werde ich sterben.
Ich wollte Dir nur sagen, Mama,
ich schwöre, ich hab nichts getrunken.
Es waren die anderen, Mama,
die anderen haben nicht nachgedacht.
Er war wohl auf derselben Party wie ich.
Der einzige Unterschied ist, er hat was getrunken
Und ich werde sterben.

Warum betrinken sich die Leute, Mama?
Es kann ihr ganzes Leben zerstören.
Jetzt fühl ich heftige Schmerzen.
Es sticht wie ein Messer.
Der Typ, der mich anfuhr, der geht, Mama,
und ich denke, das ist nicht fair.
Ich liege hier im Sterben
Und alles, was er kann, ist, zu starren.

Sag meinem Bruder, er soll nicht weinen, Mama,
schreibt "Papas Mädchen" auf mein Grab.
Jemand hätte ihm sagen sollen, Mama,
kein Alkohol hinter dem Steuer.
Wenn sie es im bloß gesagt hätten, Mama,
wäre ich noch am Leben.

Mein Atem wird kürzer, Mama,
ich bekomme solche Angst.
Bitte, weine nicht um mich, Mama.
Du warst immer da, als ich Dich brauchte.
Ich hab ich nur noch eine letzte Frage, Mama.

Bevor ich mich verabschiede.
Ich bin nicht betrunken gefahren,
also warum bin ich diejenige, die stirbt?


 

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